Studiengangbezogene künstlerisch-gestalterische Eignung

Ein Studium im Bereich des Designs qualifiziert Studierende für ein Berufsleben. Ob als angestellter Designer in einer Werbeagentur oder in einem Designbüro, in einer Designabteilung eines Unternehmens oder als selbstständiger Designer.
Bevor es so weit ist, muss sich jeder Bewerber der Eignungsprüfung aussetzen. Aussetzen bedeutet hier, die eigene konzeptionelle und gestalterische Begabung in verschiedenen Medien zu verdichten und in einer Weise aufzuarbeiten, dass sich individuelle ästhetische Wahrnehmung, Vorstellungskraft und Darstellungsvermögen zeigen. So gibt der Bewerber Einblick, in welchem Maß er befähigt ist, gestalterische Probleme zu erkennen, Lösungswege zu finden und auch zu realisieren. Die vorgelegten Arbeiten müssen handwerkliches Können, schöpferische Absicht, ein hohes Mass an Motivation und Leidenschaft, Innovation und Poesie zeigen.

Um die Begabung zu ermitteln, können die Hochschulen verschiedene prüfungsrelevante Komponenten anwenden. Hierzu zählt die Mappe, die Hausarbeit, eine Präsentation, ein Kolloquium und die Klausur. Je nach Hochschule variieren die Elemente der Eignungsprüfung.

Die hier angesprochenen prüfungsrelevanten Komponenten sind Möglichkeiten, die zu Teilen von einer Hochschule gewählt werden, um die künstlerisch-gestalterische Eignung festzustellen.

Mappe
Die Mappe mit künstlerisch-gestalterischen Beispielen sollte das besondere gestalterische Interesse des Bewerbers mitteilen. Ob vorgegebenes Thema oder freie Bearbeitung, die Arbeiten können ganz individuell, spielerisch oder angewandt bearbeitet sein.

Die Anzahl der Arbeiten variiert je nach Hochschule. Grundsätzlich sollten die Arbeiten in dem Format gehalten sein, welches den Inhalt optimal zur Geltung bringt. Die Maße 70 x 100 cm sollten dabei jedoch nicht überschritten werden.

Alle künstlerisch-gestalterischen Techniken sind zugelassen. Plastische Objekte oder fotografische Dokumentationen können im Mindestmaß 18 x 24 cm beigefügt werden.

Jede Arbeitsprobe muss rückseitig unterschrieben sein.

Skizzenbücher, die den Ideenfindungsprozess und Studien zeigen sind ausdrücklich erwünscht.

Bewertet wird die Beobachtungsgabe und die resultierende Erfindungsgabe, die Gestaltungsfähigkeit sowie die experimentelle Auseinandersetzung. Weniger Gewichtung erhält der besondere Materialeinsatz.

Es sind weder Auftragsarbeiten noch Reinzeichnungen erwünscht.

Die Landesdekanekonferenz Design NRW empfiehlt dringend Mappenkurse zu besuchen.

Hausaufgabe
Im Rahmen der Hausaufgabe wird die visuelle Umsetzung einer persönlichen Interpretation der Aufgabenstellung mittels selbstgewählter zwei- und/oder dreidimensionaler Medien erwartet.
Die Bearbeitung der Aufgabe soll Einsicht darin geben, in welchem Maß der Bewerber befähigt ist, zeitbegrenzt und themenbezogen zu arbeiten und gestalterische Lösungswege zu finden und zu realisieren.

Der Bearbeitungszeitraum beträgt hochschulabhängig 2-6 Wochen und muss entweder persönlich vorgestellt oder eingesendet werden. Die Anzahl der Ausarbeitungen variiert ebenfalls.

Die Hausaufgabe muss selbstständig bearbeitet werden.

Klausur
Die Klausur findet je nach Hochschule an 1-2 Tagen statt und besteht aus 1-5 Aufgaben, die den Bewerbern unmittelbar vor der Klausur mitgeteilt werden. Die Bearbeitung der Aufgabe soll Einsicht darin geben, in welchem Maß der Bewerber befähigt ist, zeitbegrenzt und themenbezogen zu arbeiten und gestalterische Lösungswege zu finden und zu realisieren. Die Bewertung erfolgt nach gleichen Kriterien, die auch bei der Mappe angewendet werden.

Kolloquium
Wenn die Hochschule in der Eignungsprüfung das Kolloquium vorsieht, ist eine fundierte Begründung, warum die Wahl auf die Fakultät gefallen ist, aussichtsreich. Das Gespräch kann dann dazu führen, dass die Prüfer wissen möchten, welches besondere Interesse der Bewerber am Studiengang hat. Es wird nahegelegt, dass Bewerber sich mit ihrem persönlichen gestalterischen Interesse auseinandergesetzt und ihr Medien-, Kunst- und Designinteresse reflektiert haben.
Spätere Berufsvorstellungen und interdisziplinäre Neugierde runden ein erfolgreiches Kolloquium ab.

Die Landesdekanekonferenz empfiehlt in gut geführten Buchhandlungen und Zeitschriftenläden, zu den gewünschten Gesprächsinhalten Recherche, zu betreiben.